Tipps

Beistellpflanzen (Akzentpflanzen)

Kultivierung und Präsentation von Beistellpflanzen
(japanisch: SHITAKUSA; gesprochen „schtaksa“).

In der traditionellen Bonsai-Präsentation (TOKONOMA), wo Himmel, Erde und Mensch symbolisiert werden, stellt
– das Rollbild den Himmel (oder das geistige Ziel)
– die Beistellpflanze die Erde
– und der Bonsai den Menschen (oder die Harmonie zw. Himmel und Erde) dar.

Die Beschäftigung mit Beistellpflanzen entwickelt sich bei vielen, die sich dem Hobby „Bonsai“ verschrieben haben zu einer parallelen Leidenschaft. Die Anzucht, Vermehrung und Pflege von kleinen Farnen, Gräsern und Wildstauden in kleinen Schalen bringt kleine Wunderwerke der Natur hervor. Mit den Jahren erreichen die Beisteller, genauso wie Bonsai, eine ganz eigene Ausstrahlung. Auch Blüten und Früchte erfreuen die Züchter.
Ein Versuch, Beisteller zu kultivieren und über Jahre zu pflegen, lohnt sich und überrascht uns mit besonderen Ergebnissen.

Autor: Gerd Bischoff

Nachstehend einige Fotos von selbst gezogenen Beistellern:



  

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Calluna vulgaris


August/September – die Besenheide blüht

Aus Blumenerde wuchs vor ca. 15 Jahren eine kleine Heidepflanze. Der Sämling von Calluna vulgaris wurde gepflegt, umgetopft, geschnitten und umsorgt. Aus dem Sämling entwickelte sich mit den Jahren eine große Heidepflanze. Durch die Pflege und den Schnitt entstand über die Jahre eine kleine Besenform, die im Spätsommer blüht (Stamm Ø ca.1,5 cm, Krone Ø ca.20 cm).

Das Foto zeigt den kleinen Heidebonsai. Eine Besenheide findet man sicher nicht so häufig als Bonsai, aber es lohnt sich einen Versuch zu starten.

Autor: Gerd Bischoff

 

Fachbegriffe = Gut zu wissen

 

Bonsaistile
Hokidachi =     Besenform
Chokkan =        streng aufrechte Form
Moyogi =           frei aufrechte Form
Shakan =           geneigte Form
Kengai =            Kaskadenform
Hankengai =    Halbkaskadenform
Bunhingi =        Literatenform
Fukinagashi =  windgepeitschte Form
Sokan =              Doppelstammbonsai
Kabudachi =     Mehrfachstammform
Yose-ue =           Waldform
Seki-joju =         Felsenform
Ishisuki =           Felsenform auf Stein
Ikadabuki =      Floßform
Sharimiki =      Totholzform

Bonsaigrößen
Hachi-Uye =            großer Bonsai   bis 130 cm
Chumono =             mittlerer Bonsai  45 -90 cm
Katade Mocho =    Einhandbonsai   20 -40 cm
Kifu =                              “                            21 -35 cm
Komono =                kleiner Bonsai   12 -18 cm    auch Shohin
Mame =                     bis     10 cm
Höhenmaße immer ohne Schale.

 

Problem „Wurzelläuse“
Wachsläuse, Rebläuse, Schildläuse leben in Kolonien. Man kann sie leicht an den Wachsausscheidungen sehen.
Durch das Saugen an den Wurzeln bilden sich kleine Knöllchen, durch die dann Pilze in die Pflanze eindringen, und zur Wurzelfäule führen können.
Viel wässern, natürlich nur bei guter Drainage. Wurzelläuse mögen einen trockenen Ballen.
Bekämpfung mit Kaliseifen z.B. „Neudosan Neu“.

(Die ordnungsgemäße Anwendung vorgeschlagener chemischer oder natürlicher Mittel ist in der Verantwortung des Anwenders.)